Gewerkschaft Bau und Industrie (GBI), Sektion Nordwestschweiz
Titel
Gewerkschaft Bau und Industrie (GBI), Sektion Nordwestschweiz
Signatur
PA 1195
Stufe
Fonds
Entstehungszeitraum
1966-2005
Rechtsstatus
Depositum
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben
Die Gewerkschaft Bau und Industrie enstand am 1. Januar 1993 aus der Fusion der Gewerkschaft Bau und Holz (GBH) mit der Gewerkschaft Textil, Chemie, Papier (GTCP). Bei der GBH handelte es sich um eine grosse, im wesentlichen handwerklich und gewerblich ausgerichtete Gewerkschaft, deren Interessenlage als eher binnenwirtschaftlich orientiert beschrieben werden kann. Die GTCP war dagegen viel kleiner und mit einer wesentlich regionaleren Ausrichtung, nicht zuletz auf die Schwerpunkte der chemischen Industrie in der Schweiz, allen voran die Region Basel. Die Fusion der beiden Gewerkschaften diente der Erhöhung ihrer Organisations- und Schlagkraft in einem sich veränderenden politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeld. Neben der eigentlichen Vertretung der Arbeitnehmerinteressen bot die GBI mit der Schweizerischen Krankenkasse für das Bau-und Holzgewerbe (SKBH) eine eigene Kranknekasse an. Hinzu kam eine eigene Arbeitslosenkasse sowie Rechtsschutz und Ferieneinrichtungen.
Die GBI war in den 1990er Jahren die grösste Arbeitnehmerorganisation in der Schweiz mit 125'000 Mitgliedern (1993). Zudem profilierte sie sich mit Demonstrationen und Streiks in einem für die Schweiz seit Jahrzehnten nicht gekannten Ausmass. Damit trug sie entscheidend zu einem neuen, entschiedeneren Auftreten der schweizerischen Gewerkschaftsbewegung insgesamt bei. Allerdings konnte auch sie den Rückgang des Organisationsgrades nicht stoppen. 2003 zählte die GBI nur noch knapp 91'000 Mitglieder. In einem weiteren Fusionsschritt entstand 2004 durch den Zusammenschluss von GBI, Schweizerischem Metall- und Uhrenarbeiterverband (SMUV) und der Gewerkschaft Verkauf, Handel, Transport, Lebensmittel (VHTL) zur Gewerkschaft Unia eine neue brachenübergreifende Grossgewerkschaft.
Auf dem Platz Basel wird die Entwicklung von der regional besonders wichtigen GTCP über die GBI zur Unia auch in einer langjährigen personellen Kontinuität der verantwortlichen Gewerkschaftssekretäre sichtbar. Zu nennen sind insbesondere Jost Arnet und Hans Schäppi. Die Unia vertritt heute Arbeitnehmer aus den Bereichen Chemie, Bau, Gewerbe, Industrie (Maschinen, Elektro, Metall, Uhren-, Lebens- und Genussmittelindustrie) und dem tertiären Sektor (Dteailhandel, Coop, Gastgewerbe, Sicherheit, Logistik und Transport).
Schutzfristkategorie
Ordentliche Schutzfrist
Bewilligung
Gemäss Archivgesetz BS
Schutzfrist
Zeitraumende
Schutzfristdauer
30
Ende der Schutzfrist
12/31/2035
Zugänglichkeit
Oeffentlich
Zugangsbestimmungen
Es gelten die allgemeinen Benutzungsbestimmungen des Staatsarchivs Basel-Stadt.
Physische Benutzbarkeit
uneingeschränkt
Verwandtes Material
Vgl. die Bestände der Zentralinstanzen des GBI im Schweizerischen Sozialarchiv unter der Signatur SOZARCH Ar GBI.