Bechburg Archiv / Archiv der Familie Riggenbach (Deszendenz Riggenbach-Huber)
Title
Bechburg Archiv / Archiv der Familie Riggenbach (Deszendenz Riggenbach-Huber)
Reference Code / Identification number
PA 841a
Stage
Bestand
Period of origin
14. Jh.-20. Jh.
Legal status
Depositum
Provenance
Bechburg Verwaltung; Familie Riggenbach
Bestandsgeschichte
Der 24 Umzugsschachteln und 3 Mappen umfassende Bestand wurde dem Staatsarchiv Basel-Stadt in den Jahren 1987 bis 1996 in drei Schritten von Dr. jur. Wolfgang D. Wackernagel-Thommen namens der Erben Wackernagel-Riggenbach als Depositum in drei Ablieferungen übergeben. Im Jahr 1999 erfolgte eine insgesamt ca. 3 Laufmeter umfassende Nachablieferung (1999/4) ebenfalls durch Wolfgang Wackernagel.
Form and content
Der Bestand umfasst Archivalien des 14. bis 20. Jahrhunderts, mit Schwergewicht im 19. und 20. Jahrhundert. Inhaltlich prägen zum einen die Dokumente zu Friedrich und Martha Riggenbach-Stehlin den Charakter dieses Privatarchivs. Von besonderem Interesse für Basel sind hier - neben der umfangreichen und daher bisher noch nicht erschlossenen Korrespondenz - die Musikaliensammlung sowie andere Dokumente zum musikalischen Gebiet, auf dem das Ehepaar u.a. durch seine Konzerte der Stadt wesentliche Anstösse vermittelte. Die Erwartung jedoch, in diesem Bestand die "Annalen des Musikkränzchens unter der Direktion von August Walter" (1850-1862) von Friedrich Riggenbach-Stehlin vorzufinden, wird leider enttäuscht. Sie sind aber als maschinengeschriebene Kopie im Staatsarchiv zugänglich (vgl. PA 826). Zum anderen tragen die Dokumente zur Bechburg und ihrer Verwaltung zum spezifischen Charakter dieses Privatarchivs bei. Hier seien insbesondere die Unterlagen zu den Renovations-, Umbau- und Unterhaltsarbeiten genannt (vgl. PA 841a B 6), deren planerische Aufgaben teilweise von Familienmitgliedern, v.a. von Ingenieur Eduard Riggenbach-Stückelberger (1855-1930), ausgeführt wurden. Von diesem stammen auch einige der Pläne (vgl. PA 841a B 9).
Die Akten der Nachlieferung von 1999 beschlagen vor allem die späten 40er bis Mitte der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts, eine Zeitspanne, in der die Bechburg nicht mehr wie bis 1947 (dem Todesjahr von Lydia Riggenbach-Stückelberger (1857-1947)) im Besitz eines/r Alleineigentümers/in war, sondern einer Erbengemeinschaft, genauer den Kindern von Lydia Riggenbach-Stückelberger, Emma Charlotte Wackernagel-Riggenbach (1898-1983) bzw. Hans Eduard Riggenbach-Kern (1901-1981) gehörte. Ein "aide-mömoire", verfasst von Dr. Wolfgang Wackernagel im März 1999, enthält die wichtigsten Informationen zum Entstehungsumfeld der vorliegenden Akten. Es wurde in den Bestand unter der Signatur AA 1.2 integriert. Die Akten enthalten Materialien in Bezug auf die Verwaltung im engeren Sinne sowie auf Teilung bzw. Verkauf des Besitzes (Verfügungen). Mit dieser Nachlieferung gelangte zudem als Ergänzung zum Autographen von jaohannes Brahms mit dem Titel "Die Mainacht von Hölty für eine Singstimme in Clavierbegleitung" mit Unterschrift und Widmung an Margaretha Riggenbach-Stehlin (F 20.1 Brahms) die Dokumentation einer Ausstellung in Aarau anlässlich des hundersten Todestages von Brahms (1997) ins Staatsarchiv, in der auch dieses Originaldokument gezeigt worden war. Die Unterlagen wurden der bereits bestehenden Signatur beigelegt (F 20.1 Brahms).
Insgesamt ist für diesen Bestand eine eindrückliche, minutiöse und reiche Dokumentation gerade auch alltäglicher Handlungen und Beziehungen charakteristisch, die einen guten Einblick in das Funktionieren und den Wandel eines bürgerlichen, mit ländlicher (Sommer-) residenz versehenen Basler Haushaltes des 19. und 20. Jahrhunderts zu geben vermag.
Ordnung und Klassifikation
Als erstes Findmittel lag ein Grobverzeichnis des Inhalts der jeweiligen Schachtel bzw. Mappe bei. Die Identifizierung und Erschliessung der einzelnen Archivalien wurde darüber hinaus dadurch erleichtert, dass die Dokumente innerhalb einer Schachtel wiederum bereits zu beschrifteten Einheiten zusammengefasst worden waren.
Eine eigentliche Archivordnung lag in einfacher Form (Numerierung der Dokumenteneinheiten 1-29) lediglich bei einem Teilbestnad, demjenigen zur Bechburg Verwaltung, vor, ohne diesen jedoch umfassend zu erschliessen. Ein verzeichnis dazu erläuterte den Inhalt (vgl. PA 841 B 8.6). Die dort aufgeführten Dokumente konnten jedoch nicht alle ausfindig gemacht werden. Insbesondere fehlen die Nummern 2 ("Korrespondenz, vor allem Bausachen 1908-1926"), 17 ("Steuerrekurs 1924"), 18 ("Steuersachen"), 28 ("Bechburgführung 1943") und 29 ("Kassenbücher, alte"). Sie sind jedoch möglicherweise identisch mit vorgefundenen Archivalien eines entsprechenden Inhaltes. Diese Archivstruktur wurde zugunsten einer höheren Ordnung aufgegeben. Ihre rekonstruktion ist jedoch aufgrund einer Konkordanz weitgehend gewährleistet.
Eine einfache Numerierung wiesen auch die Pläne zur Bechburg auf (vgl. PA 841a B 9). Da diese jedoch unvollständig waren und ein Verzeichnis nicht vorhanden war, wurden sie nicht weiter berücksichtigt.
Aufgrund der zu ungenauen Beschreibung konnte nicht nachgewiesen werden, ob die in einer Liste aus dem Jahr 1951 festgehaltenen ausgeliehenen Dokumnete dem Bestand vor der Ablieferung ins Staatsarchiv weider eingefügt worden waren (vgl. PA 841a B 8.6).
In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass ein wesentlicher Teil des ursprünglichen Planbestandes zur Bechburg namens der Erbengemeinschaft dem Staatsarchiv des Kantons Solothurn übergeben worden ist.
Die hier gewählte Archivstruktur des Gesamtbestandes berücksichtigt die Unterscheidung in Archivalien zur Bechburg Verwaltung (B) einerseits und in diejenigen zur Familie als Ganzes bzw. zu einzelnen Familienmitgliedern andererseits (A, C-Q). Die Zuordnung der Dokumente folgt dabei im erstgenannten Teil weitgehend dem Pertinenzsystem, im zweiten vorwiegend dem Provenienzsystem.
Die Nachlieferung von 1999 wurde dem bestehenden Bechburg-Archiv / Archiv der familie Riggenbach (Deszendenz Riggenbach-Huber) zugeordnet. Da es sich um Akten handelt, die auf dem Hintergrund einer veränderten rechtlichen Situation entstanden sind, wurden sie nicht in die Signatur "B Bechburg verwaltung" integriert, sondern als selbstständige Signatur AA verzeichnet. Die Verzeichnungsstrultur innerhalb dieser Signatur AA folgt jedoch im Sinne der Orientierungserleichterung in den Grundzügen jener der Signatur B.
Ordentliche Schutzfrist
Deponent
Zeitraumende
30
12/31/2030
Oeffentlich
Es gelten besondere Benutzungsbestimmungen.
uneingeschränkt
Zur Benützung des vorliegenden Bestandes vgl. den Zentralkatalog.