Anmerkungen
Kategorie: Landschaft; vor 1906
Laufen bedeutete für Jahrhunderte ein Hindernis für die Schiffahrt. Abgesehen vom Rheinfall besass der Laufen bei Laufenburg die eindrucksvollsten Stromschnellen am Oberrhein. Sie überragten den Rheinfall in der Wassermenge um das Doppelte. Die Schiffe wurden oberhalb der gefährlichen Stelle entladen, dann leer durch die Schnellen hindurchgeseilt und das Warengut auf Karren um diese kritische Stromstrecke herumgefahren. Trotz des Kampfes des Deutschen Bundes für Heimatschutz verschwand dieses Naturschauspiel unter dem Wasser des ab 1906 von Baden und der Schweiz gebauten Flusskraftwerkes. 1906 bis 1914 wurden 300.000 m3 des Felsufers ausgesprengt und unterhalb der Enge die Wasser durch ein flussüberquerendes Wehr um 10 Meter hochgestaut. Mit 50.000 Pferdestärken bildeten die 10 Turbinen und Generatoren damals in Europa die leistungsstärkste und grösste Wasserkraftanlage. Paul Sarasin bedauerte den Verlust dieses Naturdenkmals und verwies auf das nicht realisierte Projekt des Ingenieurs Ed. Locher-Freuler, das einen Kanaltunnel zur Umgehung der Stromschnellen vorgeschlagen hatte. Stauwerke an Flüssen wurden von der Naturschutzkommission nicht generell abgelehnt, da man in ihnen einen wünschenswerten Ersatz für Stauprojekte an den als Naturdenkmäler zu erhaltenden Seen und Wasserfälle sah. Die Zerstörung der Stromschnellen lehnte man freilich ab.
Die beiden Dias zeigen noch den Zustand vor 1906.