Sozialdemokratische Partei Basel-Stadt, Zugänge ab 1991
Titel
Sozialdemokratische Partei Basel-Stadt, Zugänge ab 1991
Signatur
PA 716b
Stufe
Bestand
Entstehungszeitraum
1867-2016
Archivalienart
Akte
Rechtsstatus
Depositum
Entstehungszeitraum Schwergewicht
1960-1994
Laufmeter
42.20
Provenienz
Sozialdemokratische Partei Basel-Stadt (Basel)
Bestandsgeschichte
Zugang (1) des Bestandes gelangte 1991 ins Staatsarchiv und wurde 2005 erschlossen.
Zugang (2) des Bestandes gelangte 1994 ins Staatsarchiv und wurde 2005/2006 erschlossen.
Zugang (3) wurde 1996 dem Staatsarchiv übergeben und 2006 erschlossen.
Zugang (4) gelangte 2005 ins Staatsarchiv. Die Unterlagen waren im Keller des Gewerkschaftshauses gelagert, wo sie in den 1990er Jahren einem Wasserschaden ausgesetzt gewesen waren. Dies hatte zur Folge, dass ein Teil bereits im Zuge der Ablieferung kassiert und ein weiterer Teil während der Erschliessung aufgrund von Schimmelbefall vernichtet werden musste (siehe dazu das Feld Bewertung und Kassation). Die Unterlagen wurden 2006 erschlossen. Dabei stellte sich heraus, dass der Grad der Unordnung höher war als zunächst vermutet. Viele Dossiers enthielten nicht nur den vorgesehenen Inhalt, sondern auch sachfremde Unterlagen.
Zugang (5) wurde dem Staatsarchiv 1992 abgeliefert. Es handelt sich um einen relativ kleinen Bestand an Akten des Quartiervereins Horburg-Kleinhünigen. Der Bestand wurde abschliessend zu den umfangreichen Erschliessungsarbeiten der Jahre 2005 und 2006 bearbeitet.
Zugang (6) gelangte 2016 ins Staatsarchiv und wurde 2019 erschlossen. Es handelt sich um einen sehr kleinen Bestand an Akten des Quartiervereins Horburg-Kleinhünigen. Die Unterlagen wurden von Rainer Schümperli (1946-) zusammengetragen.
Zugang (7), welcher Unterlagen des Quartiervereins St. Johann enthält, wurde dem Staatsarchiv im Januar 2020 von Peter Jossi, ehemaliger Präsident des SP Quartiervereins St. Johann, übergeben. Er hatte die Unterlagen von einem seiner Vorgänger erhalten.
Zugang (8) des Bestandes wurde dem Staatsarchiv im Jahre 2017 abgeliefert. Die Erschliessung der Ablieferung erfolgte im Sommer 2020.
Zugang (9): Im Januar 2022 übergab Mathias Feldges die Unterlagen aus seiner Amtszeit als SP-Parteipräsident dem Staatsarchiv. Diese beschlagen inhaltlich den Abspaltungsprozess der Demokratisch-sozialen Partei DSP von der SP 1980-1982.
Zugang (10): Die elektronischen Unterlagen wurden dem Staatsarchiv 2017 übergeben. Die Verzeichnung erfolgte 2022.
Form und Inhalt
Zugang (1)
Der Zugang (1) enthält zum grössten Teil Unterlagen zur Seriengruppe H, welche die SP Kanton Basel-Stadt, einzelne Sachgebiete, beschlägt.
Hingewiesen sei auf die Seriengruppe H 1. Sie setzt sich zusammen aus Unterlagen aller Organe (Delegiertenversammlung, Parteivorstand, Fraktionen, Kommissionen, Sachgruppen, Sektionen, Quartiervereine etc.). Zu beachten ist, dass die Protokolle der wichtigsten Organe (Delegiertenversammlung, Parteivorstand, Geschäftsleitung) in der Seriengruppe D zu finden sind (inkl. Referate, Statistiken, Berichte). Teilweise sind Protokolle auch in den Akten der Sachgruppen abgelegt.
Besonders beachtenswert ist die Serie H 2 (Gesetzgebung, Abstimmungen Kanton Basel-Stadt), hier finden sich Unterlagen zu Referenden, Initiativen und allgemein zu Abstimmungen. Die Serie wurde beim Erschliessen chronologisch neu angelegt. Parallel dazu finden sich in F 2 die Unterlagen zur Gesetzgebung auf eidgenössischer Ebene.
Recht umfangreich ist die Seriengruppe H 3 mit den Unterlagen zu den Wahlen (inkl. Bildmaterial, Konzepte, Presseberichte, Analysen). Daneben empfiehlt es sich zu diesem Themenbereich auch die Signaturen F 3 (Wahlen Eidgenossenschaft), D (Protokolle div. Gremien), H 1-8-2 (Kommission für Öffentlichkeitsarbeit), C 2-3 (darin Wahlplattform 1976), B 4-2 (Werbung etc.) und E 3-2 (Spenden inkl. Wahlspenden) zu berücksichtigen.
Speziell hingewiesen sei auf die Serie A 4-4-2, welche Unterlagen aus dem 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts enthält. Sie wurde anlässlich einer Ausstellung zusammengetragen. Neben SP-Parteibüchlein und Mitgliederausweisen aus dem 19. Jahrhundert finden sich auch Fotografien von Karl Marx (1818-1883), Clara Zetkin (1857-1933 ), Michail Bakunin (1814-1876), Rosa Luxemburg (1871-1919), Alexandra Kollontay (1872-1952), Tabitha Schaffner (1863-1932) etc. Dokumentiert sind auch Demonstrationen in den 1970er Jahren, Arbeitskämpfe betr. Gesamtarbeitsverträge und der Firestone Streik 1978 sowie die Geschichte des Volkshauses (Burgvogtei 1894-1970).
In H 3-4 (1) liegt ein Tonträger mit Reden von Nationalratspräsident Robert Grimm (1881-1956), Bundespräsident Ernst Nobs (1886-1957), Bundesrat Willi Ritschard (1918-1983) und dem Schweizer Arbeiterlied.
Porträts in Wort und Bild von Exponenten und Exponentinnen finden sich in H 1-26 und in H 7-6, zu einzelnen Persönlichkeiten siehe aber auch in den Wahlkampf-Akten unter H 3 oder unter B 4-2-2.
Die Serie H 1-21 (Parteiinterne Auseinandersetzungen) ist zwar wenig ergiebig, enthält jedoch eine spannende Korrespondenz zur Stimmung zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten der Jahre 1942 und 1943. Ebenfalls dokumentiert ist die Abspaltung der Demokratisch Sozialen Partei DSP 1982. Dazu finden sich auch Informationen in den Protokollen der Delegiertenversammlungen 1972-1982, insbesondere derjenigen vom 17. 2. 1982.
Über die Mitglieder und die Mitgliederentwicklung gibt im Wesentlichen B 6 (Mitglieder) Auskunft, siehe jedoch auch H 1-8-2 (Kommission für Öffentlichkeitsarbeit) und D 2 (Parteivorstand). Mitgliederlisten von Organen und Gremien finden sich meist in den von ihnen angelegten Akten.
SP-Positionspapiere sind sowohl unter C 2-2 Statuten, A 4 Geschichte der Sozialdemokratischen Partei und auch unter F 1-1-1 Grundsatzpapiere und H 3 Wahlen zu finden.
Zugang (2)
Auch der Zugang (2) setzt sich vorwiegend aus Unterlagen der Seriengruppe H zusammen und unterscheidet sich auch inhaltlich wenig von Zugang (1).
Erwähnenswert ist die Serie H 1-21, welche Unterlagen zur Abspaltung der Demokratisch Sozialen Partei (DSP) Anfang der 1980er Jahre enthält.
Zuwachs erhielt auch die Serie A 4 zur Geschichte der Arbeiterbewegung und Sozialdemokratie. Neben Unterlagen zur Situation in den 1910er- und 1920er-Jahren sind dort auch Akten zur Linksfront Ende der 1970er-Jahre enthalten.
Hervorgehoben sei noch die Seriengruppe L 2, eine Sammlung von Zeitungsausschnitten betr. Sozialdemokratische Partei Schweiz, welche von Pius Bühlmann zusammengestellt wurde.
Zugang (3)
Der Zugang (3) besteht zu grossen Teilen aus Unterlagen der Seriengruppe H, einzelne Sachgebiete, Kanton Basel-Stadt. Der zeitliche Schwerpunkt liegt in den 1980er Jahren.
Relativ viele Unterlagen liegen zum Quartierverein Horburg-Kleinhüningen vor (H 1-23-8), da der damalige Partei-Sekretär gleichzeitig Präsident des Quartiervereins war. Auch in diesem Zugang finden sich wieder Unterlagen zur Abspaltung der Demokratisch Sozialen Partei (DSP) (H 1-21, H 1-9-2 und H 1-23).
Zugang (4)
Zugang (4) ging erneut vorwiegend an die Seriengruppe H Einzelne Sachgebiete, Kanton Basel-Stadt. Der Zeitraum umfasst ca. 1870 bis 2005, wobei der Schwerpunkt in den 1990er Jahren liegt.
Es lagen erfreulich viele Protokolle (Seriengruppe D) des Zeitraums 1980 bis 2001 vor. Sie wurden von den restlichen Gremienakten separiert und bei den Protokollserien eingereiht.
Betreffend Parteifinanzen finden sich Informationen in folgenden Serien: B Kassa, E Rechnungswesen sowie H 1-4 und H 1-8-3.
In H 7 wurden viele Drucksachen der SP und parteinahe Publikationen erschlossen.
Zum Thema Staatsschutz / Fichenaffaire siehe die Rubriken H 1-2-4, A 2-4 und A 2-27 sowe H 2-2-22.
Zugang (5)
Die Unterlagen stammen vom Quartierverein (QV) Horburg-Kleinhünigen mit Schwerpunkt in den Jahren 1945-1984. Sie wurden grossteils unter H 1-23-8 verzeichnet. Es handelt sich vorwiegend um Protokolle, daneben auch eine Serie zu Feiern und Festen, die einen grossen Platz im QV einnahmen. Hervorzuheben ist, dass der QV Horburg-Kleinhünigen eine Hochburg der Aktionsgruppe der Sozialdemokratischen Gewerkschafter war, die später in Abspaltung zur SP die Demokratisch Soziale Partei (DSP) gründete.
Einige Sachakten wurden bei den Sachthemen unter A 2 zugeordnet.
Bemerkenswert ist ein Positionspapier von Helmut Hubacher aus dem Jahr 1962 zum Profil der Wählerschaft der SP (siehe unter C 2-2 (5)).
Zugang (6)
Die Unterlagen von Zugang (6) stammen vom Quartierverein Horburg-Kleinhünigen mit Schwerpunkt in den Jahren 1917-1947. Sie wurden unter H 1-23-8 verzeichnet. Es handelt sich vorwiegend um Protokolle und Kassabücher, daneben gibt es auch ein Dossier mit den Abrechnungen und Belegen zum Volksfest Rheinhafen 1947.
Zugang (7)
Bei den Unterlagen des Quartiervereins St. Johann handelt es sich mehrheitlich um Protokolle, die bis in die 1920er-Jahre, also bis in die Gründungszeit des Quartiervereins, reichen. Die Unterlagen geben Einblick in eine bewegte Zeit, die von Zwist innerhalb des linken Parteienspektrums, Parteiausschlüssen und –wiederaufnahmen geprägt war. Ein interessanter Aspekt ist zudem, dass die Dokumente Einblicke in die politische "Home Base" einer Reihe von kantonal und national bekannt gewordener politischer Persönlichkeiten geben.
Zugang (8)
Die Unterlagen aus Zugang (8) gehören mehrheitlich zur Seriengruppe H. Daneben wurden erstmals Unterlagen zur Bürgergemeinde (Seriengruppe J) abgeliefert. Der Zeitraum der Ablieferung umfasst ca. 1975 bis 2016.
Zugang (9)
Die Unterlagen von Mathias Feldges aus seiner Amtszeit als SP-Parteipräsident dem Staatsarchiv beschlagen inhaltlich den Abspaltungsprozess der Demokratisch-sozialen Partei DSP von der SP 1980-1982.
Zugang (10):
Der grösste Teil der Ablieferung entspricht der vorhandenen Ordnungsstruktur und stellt eine Ergänzung bereits vorhandener Positionen dar. Einige wenige Unterlagen wurden ohne Bezug zum bestehenden Registraturplan in rein numerischer Abfolge abgeliefert. Diese Unterlagen wurden unter Position A 5 verzeichnet.
Bewertung und Kassation
Zugang (1): Es wurden keine Kassationen vorgenommen.
Zugang (2): Kassiert wurden Kassabelege, aufbewahrt wurde lediglich ein Muster, siehe Serie B 3-3.
Zugang (3): Kassiert wurden Jahresberichte anderer Parteien und Gewerkschaften, die bereits im StABS vorhanden sind.
Zugang (4)
Aufgrund des Wasserschadens in den 1990er Jahren mussten folgende Dossiers wegen Schimmelbefall kassiert werden: Diverses zu Wahlen inkl. Fotomaterial ca. 1894-1997. Eine Serie betr. befreundeter Organisationen, Parteien, Gewerkschaften und Vereine des In- und Auslandes (H 5 und K 1).
Kassiert wurden ferner Wahlunterlagen, die von der Staatskanzlei überliefert werden.
Zugang (5)
Es wurden keine Kassationen vorgenommen.
Zugang (6)
Es wurden keine Kassationen vorgenommen.
Zugang (7)
Kassiert wurden die nur vereinzelt und sehr zufällig vorliegenden einzelnen Schreiben (Korrespondenz), zudem Drucksachen und Mitteilungen der Kantonalpartei sowie einzelne Rechnungen und Quittungen
Zugang (8)
Es wurden, mit Ausnahme von gewissen Buchhaltungsunterlagen und Offerten, keine Kassationen vorgenommen.
Zugang (9)
Es wurden keine Kassationen vorgenommen.
Zugang (10):
Es wurden keine Kassationen vorgenommen.
Ordnung und Klassifikation
1982 wurde für das Parteisekretariat in enger Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv ein neuer Registraturplan ausgearbeitet. Die Unterlagen des vorliegenden Bestandes sind nach diesem Registraturplan verzeichnet worden. Jedoch ist auf folgendes hinzuweisen:
Der Registraturplan wurde ab ca. 2002 nicht mehr verwendet. Zudem sind auch ältere Unterlagen nur teilweise und nicht immer korrekt angeschrieben und abgelegt worden. Deshalb wurde im Rahmen der Erschliessung der Plan, wo es sinnvoll schien, angepasst.
Schutzfristkategorie
Ordentliche Schutzfrist
Bewilligung
Gemäss Archivgesetz BS
Schutzfrist
Zeitraumende
Schutzfristdauer
30
Ende der Schutzfrist
12/31/2046
Zugänglichkeit
Oeffentlich
Zugangsbestimmungen
Es gelten die allgemeinen Benutzungsbestimmungen des Staatsarchivs Basel-Stadt.
Physische Benutzbarkeit
uneingeschränkt