Bücher der Goldschmiede Julius Gustav Adolf Zinsstag-Kradolfer (1838-1915) und Adolf Zinsstag-Preiswerk (1878-1965)
Titel
Bücher der Goldschmiede Julius Gustav Adolf Zinsstag-Kradolfer (1838-1915) und Adolf Zinsstag-Preiswerk (1878-1965)
Signatur
PA 1062a
Stufe
Bestand
Entstehungszeitraum
1868-1964
Rechtsstatus
Eigentum des Staatsarchivs Basel-Stadt
Laufmeter
0.20
Provenienz
Julius Gustav Adolf Zinsstag-Kradolfer und Adolf Zinsstag-Preiswerk
Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde am 10. Dezember 2001 im Staatsarchiv abgeliefert.
Julius Gustav Adolf Zinsstag-Kradolfer (1838-1915)
Julius Gustav Adolf Zinsstag wurde am 27. Oktober 1838 in Ravensburg geboren und starb 1915 in Basel.
Von seinem Vater in Ravensburg zum Goldschmied ausgebildet, zog der 16-Jährige in die Fremde, zunächst nach Zürich, dann in verschiedene Städte Deutschlands, darunter München und Freiburg i. Br. Anfangs der 1860er Jahre wollte er eigentlich das Geschäft des Vaters in Ravensburg übernehmen, was aus unbekannten Gründen jedoch nicht geschah. So folgte er 1865 einem Ruf seines Bruders Adrian Zinsstag-Wagner (1830-1902) nach Basel, wo er im Betrieb von Johann Jakob Handmann als Löffelschmied eine Stelle annahm. Für die weitere berufliche Laufbahn siehe PA 1062, Verwaltungsgeschichte.
1870 heiratete er Anna Barbara genannt Babette Kradolfer (1842-1910), mit der er drei Kinder hatte:
Anna Zinsstag (1872-), 1891 Heirat mit Eduard Humitzsch (1865-1943).
Adolf (1878-1965), 1902 Heirat mit Mathilde Preiswerk (1880-1952).
Emma (1882-), 1905 Heirat mit Wilhelm Preiswerk (1876-1946), Mathildes Bruder.
1881 erwarb er sich das Basler Bürgerrecht und trat in gute Vereine, Liedertafel und Quodlibet ein. Im Gegensatz zu seinen Kollegen wurde er nicht bei den Hausgenossen sondern bei den Weinleuten zünftig. Ein von ihm gefertigter, handgetriebener Silberpokal, den er 1889 der Weinleutenzunft schenkte, zählt bis heute zu den besonderen Kostbarkeiten des Zunftschatzes.
Nach der Geschäftsübergabe an seinen Sohn Adolf 1908 freute er sich an seinen Enkeln und schmiedete weiterhin täglich seine Löffel.
Adolf Zinsstag-Preiswerk (1878-1965)
Adolf Zinsstag wurde in Basel am 26. April 1878 geboren und starb am gleichen Ort im August 1965.
Nach dem Besuch der Primarschule, der Unteren und Oberen Realschule in Basel absolvierte er von 1893 bis 1896 eine Lehre als Goldschmied bei seinem Vater. Während seiner beruflichen Weiterbildung im In- und Ausland beschäftigte er sich immer wieder ausgiebig mit Musik (Geige, Klavier, Kontrabass) und nahm verschiedene Engagements an (1897 Bukarest, 1899 Dünkirchen und 1. Bratscher am Stadttheater Elberfeld/Barmen, 1900 Petersburg). Er wurde ein begeisterter Förderer der Musik Richard Wagners und besuchte immer wieder die Festspiele in Bayreuth. 1926 wurde er mit der silbernen Bürgermedaille der Stadt Bayreuth geehrt. Er gehörte zu den Schöpfern des Richard-Wagner-Museums in Tribschen [Triebschen], Luzern, das 1933 eröffnet wurde.
Nach seiner Rückkehr nach Basel 1900 heiratete Adolf Zinsstag 1902 Mathilde Preiswerk (1880-1952). Mit ihr zeugte er sechs Kinder:
Mathilde Zinsstag (1903-), 1923 Heirat mit André Lebouteiller, Scheidung 1927, 1931 Heirat mit Ernst Schüpbach.
Luise Zinsstag (1905-), 1930 Heirat mit Dr. Alfred Bolliger, Scheidung 1944.
Gertrud Zinsstag (1908-), 1939 Heirat mit Erich Güldenstein.
Adolf Zinsstag (1913-), Musiker, 1938 Heirat mit Jenny Deckers, 1944 Scheidung, 1946 Heirat mit Ginette Zimmerlin.
Walter Zinsstag (1918-), Goldschmied, 1943 Heirat mit Ottilie Scheibler.
Christoph-Anton Zinsstag (1921-), Dr. chem., 1938 Heirat mit Rosine Güdel.
1907 übernahm er das Geschäft des Vaters und führte dieses 41 Jahre lang. Als 70-Jähriger übergab er 1948 die Leitung des Betriebs an seinen Sohn Walter Zinsstag-Scheibler.
Der Stadt Basel diente er in verschiedenen Ämtern, so als Mitglied des Bürgerrates und der Bürgerkommission, als Angehöriger der Kommission zur Unterstützung von Gewerbelehrlingen und des Vorstands des Basler Lehrlingsheims.
Neben Schriften über Richard Wagner und die Richard-Wagner-Bewegung sowie einer Chronik der Familie Zinsstag veröffentlichte er seine Erinnerungen aus den letzten zwei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts im Buch "Grossbasler Stadtpflänzli- und Schuelbuebezytte us de-n-Achziger und Nynziger Johre in der Erinnerig vom Goldschmied Zinsstag", das dann 1964 in vierter Auflage unter dem Titel "Helge und Gschichte us em alte Basel" herauskam.
Bewertung und Kassation
Es wurden keine Unterlagen kassiert.
Schutzfristkategorie
Ordentliche Schutzfrist
Bewilligung
Gemäss Archivgesetz BS
Schutzfrist
Zeitraumende
Schutzfristdauer
30
Ende der Schutzfrist
12/31/1994
Zugänglichkeit
Oeffentlich
Zugangsbestimmungen
Es gelten die allgemeinen Benutzungsbestimmungen des Staatsarchivs Basel-Stadt.
Physische Benutzbarkeit
uneingeschränkt