Deutsche Christentumsgesellschaft/Verein zur Förderung des Christentums unter den Juden
Titel
Deutsche Christentumsgesellschaft/Verein zur Förderung des Christentums unter den Juden
Signatur
PA 1042
Stufe
Bestand
Entstehungszeitraum
1780 (ca.)-1830 (ca.)
Rechtsstatus
Eigentum des Staatsarchivs Basel-Stadt
Laufmeter
0.10
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben
Deutsche Christentumsgesellschaft
Die Christentumsgesellschaft entstand nach 1779 und war eine lose Vereinigung von deutschsprachigen Protestanten mit dem Zweck, die Aufklärungstheologie zu bekämpfen. In Basel gründete sich 1780 ein Ausschuss, der das Ziel verfolgte, eine möglichst weitgespannte glaubensstärkende Gemeinschaft 'korrespondierender Pietisten' aufzubauen. Ab 1782 wurde Basel zum Zentrum der Gesellschaft. Die Mitglieder wurden beauftragt, folgende Dienste für die Gesellschaft zu erfüllen: die Monatsberichte der Partikulargesellschaften entgegenzunehmen, das Wichtige daraus sowie aus Briefen einzelner Personen zu monatlichen 'Protokollen' oder 'Gesellschaftsberichten' zusammenzustellen und zu versenden und schliesslich Stücke aus den Monatsberichten, die sich zur Veröffentlichung eigneten, in einer monatlich erscheinenden Zeitschrift zu publizieren. In Basel wurde der erste Zweck 1785 fallen gelassen. Der Name 'Deutsche Gesellschaft thätiger Beförderer reiner Lehre und wahrer Gottseligkeit' wurde nicht mehr verwendet, statt dessen setzte sich der Name 'Deutsche Christentumsgesellschaft' durch.
1808 wurde Christian Friedrich Spittler (1782-1867) vollamtlicher erster leitender Sekretär der Gesellschaft auf Lebenszeit.
Bis 1937 war die Basler Christentumsgesellschaft eine lose Gemeinschaft, sie wurde 1937 in eine staatlich anerkannte Stiftung umgewandelt: 'Stiftung Deutsche Christentumsgesellschaft'.
Verein zur Förderung des Christentums unter den Juden
Der Verein konstituierte sich 1820 in Basel als "Baseler Gesellschaft zur Verbreitung des Christenthums unter den Juden". Dies geschah auf Betreiben von Johann David Marc. Er stand im Dienst der 1809 entstandenen "London Society for promoting christianity among the Jews". Der Judenmissionar Marc war in Frankfurt stationiert und gründete damit auf dem Kontinent die erste solche Gesellschaft.
Mitglieder des Komitees waren die Pfarrer Niklaus von Brunn, Wilhelm Köllner, Johann Jakob Uebelin, Kriminalrichter Peter Burckhardt, Chemiker Karl Renz, Kaufmann Lucas Forcart sowie Christian Friedrich Spittler. Man wollte "den nach Wahrheit forschenden Israeliten durch Correspondenz zur Erreichung ihres Zieles weiter behülflich seyn und jüdische Kinder in Unterricht und Erziehung aufnehmen." Eine "Religiöse Judenkorrespondenz an christliche Judenfreunde in der Schweiz und Deutschland" wurde verteilt und 1822 in Sitzenkirch bei Kandern eine Anstalt für Erziehung von Judenkindern errichtet. Die Anstalt wurde allerdings, weil nur ein einziger Knabe über längere Zeit erzogen werden konnte, eingestellt. Die Gesellschaft wurde 1831 durch die "Gesellschaft von Freunden Israels" ersetzt.
Bestandsgeschichte
Der Band wurde 1996 dem Staatsarchiv Basel-Stadt vom Staatsarchiv Graubünden übergeben.
Form und Inhalt
Der Band enthält Entwürfe/Zusammenfassungen von Briefen verschiedener Autoren an verschiedene Adressaten.
Bewertung und Kassation
Es wurden keine Kassationen vorgenommen.
Anmerkungen
Provenienzstelle: Staatsarchiv Graubünden
Schutzfristkategorie
Ordentliche Schutzfrist
Bewilligung
Gemäss Archivgesetz BS
Schutzfrist
Zeitraumende
Schutzfristdauer
30
Ende der Schutzfrist
12/31/1860
Zugänglichkeit
Oeffentlich
Zugangsbestimmungen
Es gelten die allgemeinen Benutzungsbestimmungen des Staatsarchivs Basel-Stadt.
Physische Benutzbarkeit
uneingeschränkt
Veröffentlichungen
Die Christentumsgesellschaft in der Zeit von der Erweckung bis zur Gegenwart, Ernst Staehelin, Basel 1974.