Archiv der Sektion Basel des Staatsbürgerlichen Verbandes Katholischer Schweizerinnen (STAKA)
Titel
Archiv der Sektion Basel des Staatsbürgerlichen Verbandes Katholischer Schweizerinnen (STAKA)
Signatur
PA 893
Stufe
Fonds
Entstehungszeitraum
1945-2008
Rechtsstatus
Eigentum des Staatsarchivs Basel-Stadt
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben
Staatsbürgerlicher Verband katholischer Schweizerinnen (STAKA)
Die Sektion Basel-Stadt des Staatsbürgerlichen Verbandes katholischer Schweizerinnen (STAKA) wurde 1947 von Dr. Marie-Mathilde Freuler-Bühler (1911- ), Alice Kälin, Ursula Kaiser, Elisabeth Müller-Bühler (1913- ) und Dr. Hedwig Lutz-Odermatt (1907-1991) u.a. gegründet. Ihr Ziel war die Erreichung der gesellschaftlichen und politischen Gleichberechtigung der Frau unter Wahrung ihrer Andersartigkeit. Ausgangspunkt war der Kampf um das Stimm- und Wahlrecht für Frauen. Gerade in katholischen Kreisen, in welchen für die Frauen Küche, Kinder und Kirche vorgesehen waren, war der Einsatz für die politische Gleichstellung besonders schwierig.
Auslöser für die Gründung war einerseits die 'Kommission für die Mitarbeit der Frau im Staate' des Frauenbundes Basel-Stadt, die sich 1945 hinsichtlich der bevorstehenden Frauenstimmrechtsabstimmung (1946) gebildet hatte. Andererseits kann die 'Politische Arbeitsgemeinschaft katholischer Schweizerfrauen' als Vorläuferorganisation angesehen werden, die ebenfalls ab 1945 tagte und in engem Zusammenhang mit dem katholischen Frauenbund Basel und dem Frauenstimmrechtsverein stand. Der STAKA wollte von Beginn an unabhängig von anderen Gruppen und Parteien agieren und hatte vor allem gegenüber dem katholischen Frauenbund Abgrenzungstendenzen.
Der STAKA befasste sich in staatsbürgerlichem Bewusstsein in christlicher Sicht auch mit dem Konzil Rom 1962, der Synode 72, den Grenzen des Wachstums, dem Umwelt- und KonsumentInnenschutz, der anhaltenden Teuerung, der Freigabe des Schwangerschaftsunterbruchs, dem Drogenkonsum, Schulischen Fragen etc.. In Form von Arbeitskreisen, Schulungstagen, Publikationen und Delegationen in die entsprechenden Gremien wirkten die Mitglieder der STAKA. Delegierte wirkten insbesondere in der CVP (die als reine Männerorganisation wahrgenommen wurde), dem Verein für Frauenrechte, der Politischen Arbeitsgemeinschaft von Basler Frauenorganisationen (PAG, seit 1955), der Frauenzentrale (seit 1957) und - seit der Erlangung des aktiven Wahlrechts - in Behörden, wie dem Grossen Rat, der Schulinspektion, den Gerichten und anderen öffentlichen und privaten Kommissionen. Seit 1974 war der STAKA in der Organisation für Erwachsenenbildung vertreten. Über die Pfarreien der Römisch-katholischen Gemeinden gelangte er an ein erweitertes Publikum.
Als die Frauen das Baselstädtische Stimm- und Wahlrecht 1966 bekamen, engagierte sich der STAKA in der Folge in der staatsbürgerlichen Schulung der katholischen Frauen und stellte Wahllisten zusammen.
Ab 1952 bildete der STAKA Teams zum intensiveren Studium von Spezialfragen, es gab Teams zur politischen Gleichberechtigung der Frau, für Schul- und Erziehungsfragen und ein Presseteam. Sie existierten offenbar nicht so lange wie die Arbeitskreise, in denen aktuelle politische Themen bearbeitet wurden.
1950 wurde nach Hedwig Lutz-Odermatt Louise C. Wenzinger (1901-1995) zur Präsidentin gewählt, ab 1953 übernahm erneut Hedwig Lutz-Odermatt das Amt. 1958 übernahm Marie-Mathilde Freuler-Bühler das Amt von ihr. Ihr folgte 1960 Els Gutmann-Goldemann, die es 1964 wiederum an Marie Mathilde Freuler-Bühler abgab. 1967 wurde erneut Louise C. Wenzinger Präsidentin, sie wurde 1970 von Frau Elisabeth Butscher abgelöst. Béatrice Zuber-Gisiger trat das Präsidium 1972 an. 1974 wählte der STAKA Marie-Louise Stoll-Baur zur Präsidentin, sie behielt das Amt bis 1987 inne. Danach wurde ein Präsidium aus Clothilde Felder-Tuor und Eva Jucker-Wannier (1916-2009) gebildet. Diese behielten ihr Amt bis 2003. Nach ihnen wurde Marie-Mathilde Freuler erneut gemeinsam mit Korin Schaub ins Präsidium gewählt. Sie blieben bis 2007 im Amt. Im letzten Jahr des STAKA bis zur Auflösung 2008 übten Christine Müller-Schmidt, Denise E. Müller und Romi Siegrist das Präsidium aus.
1954 hatte der Verband über 100 Mitglieder, 1965 waren es knapp 200, 1990 zählte der STAKA noch knapp 120 - allerdings treue - Mitglieder. 1997 bestand der STAKA nur noch aus der Sektion Basel-Stadt. Auf den 1. Mai 2008 wurde der Verband schliesslich aufgelöst.
Schutzfristkategorie
Ordentliche Schutzfrist
Bewilligung
Gemäss Archivgesetz BS
Schutzfrist
Zeitraumende
Schutzfristdauer
30
Ende der Schutzfrist
12/31/2038
Zugänglichkeit
Oeffentlich
Zugangsbestimmungen
Es gelten die allgemeinen Benutzungsbedingungen des Staatsarchivs Basel-Stadt, ausser für Dossiers aus den Jahren 1945-1958, für welche bis Ende 2005 besondere Benutzungsbedingungen gelten.
Physische Benutzbarkeit
uneingeschränkt
Verwandtes Material
Dokumentation im Schweizerischen Wirtschaftsarchiv SWA Bv N 46
Unterlagen in der Gosteli Stiftung Worblaufen/Bern