Verein christlicher Studenten V.C.S. (ab 1909 Christliche Studentenvereinigung)
Titel
Verein christlicher Studenten V.C.S. (ab 1909 Christliche Studentenvereinigung)
Signatur
PA 806
Stufe
Bestand
Entstehungszeitraum
1882-1946
Rechtsstatus
Eigentum des Staatsarchivs Basel-Stadt
Provenienz
Verein christlicher Studenten (ab 1909 Christliche Studentenvereinigung)
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben
Am 1. Februar 1883 gründeten Theologiestudenten der Universität Basel den akademischen Jünglingsverein Basel. Parallel dazu entstand ein Verein christlicher Kaufleute. Beide Ohranisationen waren en gmit der evangelisch-refomierten Kirche verbunden und verstanden sich als Ergänzung zum älteren, 1768 gestifteten und 1825 neu konstituierten evangelischen Jünglingsverein, dem überwiegend Handwerksgesellen angehörten. Im November 1884 bezog der akademische Jünglingsverein sein erstes Vereinslokal am Münsterplatz 1, das dei Besitzerin der Liegenschaft kostenlos zur Verfügung stellte. Zu dieser Zeit erfolgte auch die Namensänderung in Verein christlicher Studenten (ab 1909 Christliche Studentenvereinigung).
Die am 27. Januar 1885 verabschiedeten Vereinsstatuten stellten die "Förderung des wahren christlichen Glaubens" in den Mittelpunkt der Vereinstätigkeit. Zu diesem Zwecktrafen sich die Mitglieder einmal wöchentlich zu einer Bibelstunde, an der vornehmlich theologische Fragen diskutiert wurden. Daneben fanden Vortragsabende und Gesprächskreise zu den verschiedentsten Themen statt. Auf dem Programm standen auch regelmässige gemeinsame Gottesdienste, religiöse Treffen wie Bibellager und eine jährliche christliche Studentenkonferenz in Aarau. Nicht unterschätzen darf man die gesellige Funktion des Vereinslebens mit Mittagstischen, Studienbetreuung, Wochenendausflügen und Festen wie Weihnachtsfeiern. Die meisten Aktivitäten fanden im Vereinslokal statt, das sich bis 1917 am Münsterplatz 1, von 1917 bos 1926 am Stapfelberg 4 und danach an der Rittergasse 2 befand.
Grunsdsätzlich stand die Christliche Studentenvereiniung Studenten aller Fakultäten offen. Allerdings rekrutierte sie sich lange Jahre im wesentlichen aus Studenten der Theologischen Fakultät. Erst allmählich stiessen auch Studenten anderer Fakultäten hinzu.
Im 1913 gegründeten Altmitgliederverband dominierten folgerichtig zumeist Pfarrer. Ein dauerndes Problem blieb die starke Fluktuation der Vereinsmitglieder. Aus dem sommersemester 1914 stammt der erste Hinweis auf eine neue Studentinnengruppe, die eigene Bibelkurse durchführte. Erst Mitte der 1920er Jahre entfiel die Trennung nach Geschlechtern.
Die Vereinsgeschichte verlief höchst wechselvoll. Infolge der starken Fluktuation schwankte die Mitgliederzahl erheblich. Nach aktiven Semestern folgten immer wieder Phasen, in denen das Vereinsleben darniederlag. Selten konnten mehr als 25 Aktive pro Semster begrüsst werden, manchmal kamen gar nur ein gutes Dutzend Interessierter zusammen. Eine existentielle Krise durchlebte die Christliche Studentenvereinigung am Ende des Ersten Weltkrieges. Im Mai 1921 folgte gar ihre kurzzeitige Auflösung. Erst dem Einsatz engagierter Altmitglieder war ein Wiederaufleben zu danken.
Neben der Basler Gruppe bestanden weitere Christliche Studentenvereinigungen an den Universitäten Bern, Zürich, Genf, Lausanne und Neuchâtel. Im Jahre 1911 bildete sich mit der Schweizerischen Christlichen Studentenvereinigung ein nationaler Dachverband. Daneben existierten lose Unterorganisationen in der Deutschschweiz und der Romandie. Im allgemeinem beschränkte sich die Zusammenarbeit aber auf die Sitzungen der zentralen Gremien sowie die Verbreitung der Verbandsblätter. Die schweizerische Organisation gehörte zudem dem Christlichen Studentenweltbund an, in dem sich christliche Studentenvereinigungen vieler Länder zusammengeschlossen hatten.
Die überlieferten Archivalien der Christlichen Studentenvereinugng Basel enden 1946. Vermutlich wurde sie nur wenige Jahre später aufgelöst, näheres ist nicht bekannt.
Bestandsgeschichte
Der vorliegende, lückenhafte bestand fand sich weitgehend ungeordnet im Archiv der Basler Mission. Seine Überlieferungsgeschichte ist unbekannt.
Die Ablieferung ergänzt einen seit längerem im Staatsarchiv befindlichen Bestand mit Statuten, Gründungsgeschichte, Semesterberichten, Fotos und einigen Mitgliederverzeichnissen aus den Jahren 1884 bis 1935, der unter der Signatur B 4 aufgestellt ist.
Form und Inhalt
Neben originären Materialien der Chrisltichen Studentenvereinigung enthält er auch verstreute Dokumente anderer Organisationen aus dem kirchlichen bzw. studentisch-universitären Umfeld. Der grösste Teil dieses Materials ist in der Rubrik "Allgemeines und Einzelnes" eingeordnet. Etwas umfangreichere Dokumentationen wurden in der Rubrik "Andere Organisationen" separat aufgenommen.
Schutzfristkategorie
Ordentliche Schutzfrist
Bewilligung
Gemäss Archivgesetz BS
Schutzfrist
Zeitraumende
Schutzfristdauer
30
Ende der Schutzfrist
12/31/1976
Zugänglichkeit
Oeffentlich
Zugangsbestimmungen
Es gelten die allgemeinen Benutzungsbestimmungen des Staatsarchivs Basel-Stadt.
Physische Benutzbarkeit
uneingeschränkt
Findhilfsmittel
Zur Benützung des vorliegenden Bestandes vgl. den Zentralkatalog.