Staatskasse bzw. Finanzverwaltung: Unterlagen zur Staatsbuchhaltung und Vermögensverwaltung

Bestandsgeschichte

Bei ersten Zugang dieses Bestands handelt es sich um eine Ablieferung der Finanzverwaltung, in der zahlreiche Unterlagen der ehemaligen Staatskasse enthalten sind. Bei den Buchhaltungs- und Kassenbüchern handelt es sich um die jeweils letzten Exemplare der Hauptbuchhaltung, von Kassabüchern, Journalen und Kontokorrentverkehr, die vor der Umstellung der Staatsbuchhaltung auf Kontenblätter 1956 angefangen - und teilweise auch nach diesem Datum weiter geführt - worden sind. Auch bei den Buchhaltungskontoblättern handelt es sich um eine abgeschlossene Serie. Denn seit 1981 erfolgt die Staatsbuchhaltung über EDV. Bis 1985 wurden die Unterlagen auf Papier ausgedruckt, seiher werden sie auf Mikrofiches gespeichert. Die aktiven Dossiers zum Inkasso der Wirtschaftspatente werden seit 1987 auf EDV geführt. Nicht mehr benötigte Unterlagen werden als Papierausdrucke archiviert. Die nach Strassennamen und innerhalb dieser nach Hausnummern geordneten Dossiers erstrecken sich über ca. 100 Jahre und enthalten Daten zu Umsatz und InhaberInnen. Als Serie ist ihre Relevanz für die Erforschung der Geschichte des Wirtschaftswesen im Kanton Basel-Stadt hoch. Die Nachlassprotokolle sind Synthesen und Auszüge der steuerlich relevanten Daten derjenigen der Steuerverwaltung vom Erbschaftsamt zugestellten Nachlassinventare, die zu Nachsteuerforderungen führen könnten. Kriterien hierfür sind das Vorhandensein von steuerbarem Vermögen inkl. Grundeigentum- und Immobilienbesitz oder eine selbständige Erwerbstätigkeit. Bei den Unterlagen zu Versicherungsangelegenheiten handelt es sich mit Ausnahme der Motorfahrzeughaftpflichtversicherung um Unterlagen vor der Einführung der zentralisierten Versicherungsverwaltung 1987. Im Bereich der Vermögensverwaltung sind Unterlagen zu erloschenen Hypotheken nicht enhalten. Diese sind nicht abgeliefert worden. Vorhandene Unterlagen zur Verwaltung von Liegenschaften im Besitz der Pensionskasse des Basler Staatspersonals sind separat abgeliefert worden (Abl. 1994/61). Beim Zugang (3) handelt es sich um eine reguläre periodische Aktenablieferung der Finanzverwaltung. Dabei wurden die, jeweils in Karteiform vorliegenden, Stammkarten über das gesamte Hypothekargeschäft und das Journal über den Wertschriftenverkehr bis 1983 übernommen. Die Unterlagen zu erloschenen Hypotheken hingegen verblieben weiterhin auf der Finanzverwaltung. Diese sind bis und mit Löschungs-Jahrgang 1998 systematisch vernichtet worden. Zum Hypothekargeschäfts sei festgehalten, dass die Finanzverwaltung vorwiegend den operativen Geschäftsteil abwickelt, während die Mittel fast ausschliesslich von der Pensionskasse des Kantons zur Verfügung gestellt werden; diese entscheidet auch über die einzelnen Gesuche. Zudem übernahm das Staatsarchiv sämtliche Buchungsbelege des Jahrgangs 1994 zu exemplarischen Dokumentationszwecken. Es handelt sich hierbei um rund 350'000 Belege pro Jahr, die in der Abteilung "Buchhaltung" der Finanzverwaltung in SAP erfasst werden. Aufgrund dieser Rohdaten erstellt das RWC (Rechungswesen/Controlling) die Staatsrechung.

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