Teilnachlass Heinrich Burckhardt (1902-1994)
Title
Teilnachlass Heinrich Burckhardt (1902-1994)
Reference Code / Identification number
PA 594f
Stage
Bestand
Period of origin
1935-1944
Legal status
Eigentum des Staatsarchivs Basel-Stadt
Laufmeter
0.10
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben
Heinrich Burckhardt, von Beruf Primarlehrer, arbeitete von den 1920er bis in die 1960er Jahre freiberuflich für die National-Zeitung. In der Region bekannt wurde er vor allem als langjähriger Filmkritiker (Kürzel: bu). Daneben wirkte er als Feuilletonist (Kurzgeschichten und Buchbesprechungen).
Aus einer Rezension eines Buches von Max Brod (1884-1968), dem Freund und Nachlassverwalter Franz Kafkas, entwickelte sich ein brieflicher und persönlicher Kontakt zwischen Burckhardt und Brod. Beide besuchten sich mehrfach in Basel bzw. Prag.
Am Tag des deutschen Einmarsches in die Tschechoslowakei (15. März 1939) verliess Max Brod, als bekannter Zionist, Mitbegründer des jüdischen Nationalrats, ehemaliger Kulturreferent im Ministerratspräsidium und Musik- und Literaturkritiker des Prager Tagblatts besonders gefährdet, gemeinsam mit seiner Frau Elsa fluchtartig Prag. Das Ehepaar siedelte nach Palästina über. Von dort aus hielt Max Brod über Heinrich Burckhardt Kontakt zu seinem in Prag gebliebenen Bruder Otto, der Ende 1941 ins Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt wurde.
Bestandsgeschichte
Die Briefe wurden dem Staatsarchiv von Frau Dr. Katia Guth, der Leiterin des Jüdischen Museums, übergeben. Das Museum hat sie von Heinrich Burckhardt erhalten. Seine Tochter Judith Laemmel-Burckhardt war damit einverstanden.
Form and content
Briefe und Karten der Brüder Otto und Max Brod an Heinrich Burckhardt. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges benutzte Max Brod das Pseudonym Ada Wahle. Der Nachrichtenaustausch der Brüder Brod erfolgte indirekt, in dem Heinrich Burckhardt aus der neutralen Schweiz mit beiden separat korrespondierte und vermutlich die Informationen der Brüden in seine Briefe/Karten einfliessen liess. Diese sind mit Ausnahme einer aus Prag zurückgeschickten Postkarte vom 13.1.1942 (der Empfänger Otto Brod war zwischenzeitlich nach Theresienstadt deportiert worden) nicht im Bestand überliefert.
Bewertung und Kassation
Es wurden keine Kassationen vorgenommen
Ordentliche Schutzfrist
Gemäss Archivgesetz BS
Zeitraumende
30
12/31/1974
Oeffentlich
Es gelten die allgemeinen Benutzungsbedingungen des Staatsarchivs Basel-Stadt
uneingeschränkt